Die Schule – eine Bestandsaufnahme
Als erster Meilenstein auf unserem Weg konnte die Shree Tashi Bikas Primary School in Nangre erfolgreich für unser Projekt gewonnen werden. Die idyllische Schule liegt im kleinen Dorf Nangre in der Region Kavre, die circa 10 Autostunden von Kathmandu entfernt ist.
Die gesamte Anlage umfasst derzeit drei Schulgebäude, die eine sehr marode und baufällige Substanz aufweisen. Das ehemalige vierte Schulgebäude wurde bei den Erdbeben im Himalaja im Jahr 2015 völlig zerstört.
Die bestehenden Schulgebäude weisen eine unterschiedliche Altersstruktur auf. Das am besten erhaltene Gebäude wurde 1991 errichtet, die beiden anderen Gebäude entstammen einem älteren Semester. Die Klassenräume sind nicht nach stringenten strukturellen Vorgaben konzipiert worden. Sie unterscheiden sich in Grundriss und Größe und wirken auf uns etwas untypisch, da wir in der westlichen Welt andere Räume gewohnt sind.
An der Schule unterrichten insgesamt fünf Lehrer. Von diesen sind drei von der Regierung und die anderen beiden privat angestellt. In der Shree-Tashi-Schule werden die Schulklassen eins bis sieben unterrichtet. Die Altersstruktur der Schüler reicht vom fünften bis zum 15. Lebensjahr. Die Größe der jeweiligen Schulklassen ist sehr divergierend. Manchmal sitzen nur drei bis vier Schüler in einem Schulraum.
Die jeweiligen Klassenräume sind akustisch nicht voneinander abgeschirmt, somit besteht keine wirkliche Abgrenzung zum nächsten Klassenraum. Darunter leidet die Qualität des Unterrichts extrem, da die Konzentration infolge der Geräuschkulisse und der visuellen Ablenkung sehr beeinträchtigt wird. Das ruhige und gezielte Lösen von Aufgabenstellungen wie auch das Vermitteln von Lehrinhalten werden massiv gestört.
In einem weiteren Gebäude sind die „sanitären Anlagen“ untergebracht. Der aktuelle Zustand entspricht dem der restlichen Gebäude, auch hier finden sich teils sehr große Risse in der Bausubstanz sowie Mauereinbrüche. Für dieses Gebäude bietet sich ein Neubau an, insbesondere in puncto Hygiene. Es wurde zwar in der Vergangenheit eine weitere Toilette gebaut, diese ist allerdings noch nicht begehbar und generell als Provisorium zu betrachten. Auf mich macht sie den Eindruck, als „Notfalltoilette“ zu dienen, falls die eigentliche Toilette einmal nicht mehr funktioniert.
Das vierte Gebäude auf diesem Schulgelände war das größte Gebäude und ist komplett dem Erdbeben zum Opfer gefallen. Hier befindet sich nur noch ein großer Haufen Schutt, der, zusammen mit einer Menge Asche und Staub, mittlerweile Gras ansetzt. Das Einzige, was noch relativ intakt ist, ist das Dach, was den Schutt vor der Witterung schützt. Ein Paradoxon an sich.