Was bedeutet Karma?
Wir schreiten alle auf unserem individuellen Lebenspfad voran. Dabei begehen wir sinnbildlich unseren wunderbaren Planeten Erde. Der Ausdruck „Karma“ entstammt dem Sanskrit, einer alten Variation der indischen Sprache. Er bedeutet so viel wie „die Wirkung allen Tuns“. In Kürze zusammengefasst meint Karma folglich „wirken, tun, machen.“
Dem Buddhismus nach ist das eigentliche Ziel der Menschheit die Erkenntnis. Sie ist das Ideal, das wir alle leben und wonach wir streben sollten. Der Sinn des Lebens liegt nicht in der Lust am Gewinn, sondern in der Lust an der Erkenntnis. Sowohl die Lust als auch das Glück haben beide ein Ende und sind nur temporäre Begleiter.
Der Pfad neben Karma
Es ist ein großer Irrtum anzunehmen, dass das Ziel des Menschen die Lust und das Vergnügen seien. Wenn man es genauer betrachtet, sind sie die Ursache allen Leidens und des damit verbundenen Seelenschmerzes.
In der modernen Welt werden Lust und Vergnügen dagegen täglich propagiert und nehmen einen erheblichen Einfluss auf den Menschen. Viele von uns erliegen immer schneller und ausufernder den lustvollen Ablenkungen der modernen Zivilisation. Im Laufe des Lebens entdeckt der Mensch jedoch, dass es nicht die Lust oder das Vergnügen ist, was seine Seele nährt, sondern die Erkenntnis, die auf der Lebensreise stetig wächst.
Sowohl Lust als auch Leid ziehen an der Seele vorüber und hinterlassen in ihr unterschiedliche Eindrücke und Bilder. Die gesamten Ereignisse dieser gehäuften Eindrücke spiegeln sich im Charakter wider. Der Charakter eines Menschen ist nichts anderes als das Aggregat der Tendenzen und somit die Sammlung all seiner Neigungen.
Not und Glück sind für den Charakter wie die Schmiede für ein Metall. Sie gelten als die Faktoren, die den Charakter prägen. Not ist eine größere Lehrmeisterin als Glück und lehrt signifikanter. Additional unterweist uns die Armut größer, als es uns der Reichtum je bieten kann. Genauso schürt der Tadel das innere Feuer mehr, als es dem Lob möglich ist. Darum ist die Erkenntnis dem Menschen von Natur aus angeboren. Kein Wissen kommt von außen, alles liegt schon in unserem Inneren bereit.
Das Wissen im Menschen ruht wie ein Funke im Feuerstein. Der Hinweis und die Gelegenheit sind wie die Reibung des Feuersteins, die das Feuer hervorbringt. Alle Regungen, Gefühle, Anstöße, Gnade, Verdammung, alles Lachen und Weinen sind Anstöße von außen, die in uns wachgerufen werden wollen. Was sich daraus ergibt, sind WIR.
Alle diese Anstöße zusammengenommen, bilden das Karma.
Jeder psychische oder physische Schlag, den wir empfangen, durch den der Funke in uns geweckt wird und durch den wir im besten Fall unser eigenes inneres Wissen entdecken, ist Karma.
Alles, was um uns herum geschieht, ist nichts anderes, als die Entfaltung der menschlichen Gedanken und die Manifestation des menschlichen Willens.
Maschinen, Industrie, Städte, Kriege, Hunger, Not, Roboter … all das ist eine Kundgebung des menschlichen Willens. Alles ist Karma. Der Charakter wurde durch das Karma geformt. Wie das Karma ist, so fällt die Kundgebung des Willens durch den Menschen aus.
Noch mehr über Karma
Dem Sanskrit zufolge bezeichnet Karma ein spirituelles Konzept, wonach jede Handlung und Tat auf physischen wie auch geistigen Wegen unweigerlich eine Folge hat. Die Folgen des Karmas müssen nicht zwangsläufig im jetzigen Leben wirksam werden, sie können auch im zukünftigen Leben Früchte tragen und dort wirken.
Da Nepal das Land des Hinduismus und Buddhismus ist, passt die Lehre des Karmas hervorragend zu unserem Projekt und spendet zudem seinen Namen. Verbunden mit dem Glauben an Samsara, dem Kreislauf der Wiedergeburten, und dem Prinzip aus Ursache und Wirkung auf geistiger sowie auf mentaler Ebene, ist der Karmapfad für Jung und Alt eine Inspiration.
Karma entsteht durch Gesetzmäßigkeiten. Es hat keine Richter. Dennoch hat es Augen, die ausnahmslos alles sehen.
Samsara soll vollständig überwunden werden, das ist das Ziel im Buddhismus. Der indischen Philosophie der Upanishaden folgend, verbindet Karma die spirituelle Erkenntnis des Atman (Individualseele) mit Brahman (Weltenseele). Es erkennt, dass sie eins und letztlich identisch sind.
Wer das Zitat „Der Weg ist das Ziel“ von Konfuzius kennt, versteht nun auch: „Der Pfad ist dein Karma“.
Unser Karma und das Projekt Karmapfad lassen hoffentlich über mehrere Lebensspannen hinweg ihre Früchte in uns wachsen.
Namasté!